Norwegen Teil 6: Andenes und Hell

Pottwal beim abtauchen

Walsafari in Andenes

Von den Lofoten fahren wir noch ein Stück weiter nach Norden, nach Andenes, die Spitze der Vesteralen. Hier ist nicht nur der nördlichste Punkt unserer Reise erreicht, sondern vor allem der beste Platz für whale-watching in Norwegen und darüber hinaus. Das Besondere ist, dass nur wenige Kilometer (ca. 15) vom Festland entfernt das Meer über 1000m in die Tiefe abfällt und man so leicht in das Jagdgebiet der Pottwale gelangt. Die 14-15m langen Männchen sind im Sommer fast jeden Tag zu sehen wenn sie nach der Jagd einige Minuten an der Oberfläche verbringen. Ihre Nahrung besteht aus Fischen und Kraken, die sie in mehreren hundert Meter Tiefe erbeuten, nachweislich können sie über 1000 Meter tief tauchen, man vermutet aber, dass sie in noch größere Tiefen vordringen. Außer Pottwalen gibt es noch Finn-, Schwert-, und im Winter Buckelwale.
In Andenes gibt es zwei Anbieter für Walsafaris, wir hatten uns für den Kleineren entschieden. Im Gegensatz zum Anderen fährt man mit Schlauchbooten aufs Meer hinaus und ist den Walen so viel näher als von den großen Booten aus. Außerdem ist die tiefere Perspektive zum Fotografieren sicherlich besser. Natürlich sind sie damit auch windanfälliger, leider wurde unsere Tour eine Stunde vor Abfahrt deswegen abgesagt. Da auch am nächsten Tag keine Besserung in Sicht war versuchten wir unser Glück beim anderen Anbieter, mit Erfolg.

Dreizehenmöwenkolonie in Andenes

So konnten wir am nächsten Morgen nach einer recht interessanten Museumsführung zu den Walen hinausfahren. Ich muss aber zugeben, wir waren etwas enttäuscht. In 3 Stunden auf dem Meer konnten wir drei Pottwale sehen, doch diese Begegnung hatte ich mir viel beeindruckender vorgestellt. Wenn der Wald abtaucht und seine Schwanzflosse kurz zeigt, wird es für einen Moment spannend, mehr sieht man aber auch nicht. Außerdem war die Seekrankheit ein Problem, der Seegang war recht stark und von 25 Leuten auf dem Boot waren sicherlich über 10 betroffen (ich auch). Dazu kam ein schlechtes Mikrofon und für den Preis kann man erwarten, dass der Kapitän das Boot zum Fotografieren ins richtige Licht dreht. Oles Seeadlerausfahrt war da schon eine ganz andere Nummer und viel beeindruckender. Die Anfahrt von den Lofoten lohnt sich meiner Meinung nach kaum, im Winter mit vielen Schwertwalen und jagenden Buckelwalen mag die Situation anders aussehen.

 

Hell

Auf der Rückfahrt klettern wir noch einen Abend in Flatanger und einen Tag in Hell, in der Hoffnung dass das Gebiet regensicher ist.  Nach eineinhalb Tagen Starkregen ist hier allerdings alles bis 7b gespült und die Bedingungen sind alles andere als gut. Trotzdem klettern wir ein paar Touren an diesem Konglomeratriegel. Der Stil ist sehr fränkisch, heißt kurz und harte Züge an Löchern und Leisten. Wer diese Art Kletterei nicht mag muss hier nicht herkommen, denn länger als 15m ist kaum eine Tour, viele deutlich kürzer.

 

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